Abschalten, Auftanken: Bereit für Bergwanderung?

Wenn das schöne Wetter des Sommers andauert, die Morgenstunden nach und nach kühler werden und wir langsam an die Herbstferien denken – dann ist er da, der goldene Herbst!

Wusstest du, dass Wandern der beliebteste Sport der Schweizerinnen und Schweizer ist? Knapp die Hälfte der Bevölkerung wandert regelmässig. Die Zeit, die du beim Wandern oder moderater Bewegung in der Natur verbringst, bringt zahlreiche Vorteile für Körper und Geist:

  • Das Risiko an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken sinkt, Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder werden stabilisiert und das Immunsystem gestärkt.
     
  • Längeres Gehen erhöht die Produktion körpereigener Hormone und Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin. Dadurch fühlen wir uns wohler und negative Stimmungen wie Trauer und Ärger werden vermindert.
     
  • Zu guter Letzt erhöht Wandern die Verzweigungs- und Erneuerungsrate von Nervenzellen im Gehirn und verbessert damit das geistige Leistungsvermögen.

Damit du deine Auszeit in den Bergen sorgenfrei geniessen kannst, beachte für Bergwanderungen die folgende Checkliste von schweizer-wanderwege.ch:

Plane richtig und beachte diese Faktoren

  • Startpunkt, Ziel und Wegverlauf der Route
     
  • Distanz und Höhenmeter: Letzteres ist der Knackpunkt beim Wandern. Der Aufstieg kostet mehr Zeit und Kraft, der Abstieg verlangt mehr Koordination und geht auf Dauer in die Knie.
     
  • Zeitbedarf und -reserven: Zeitangaben sind ungefähre Durchschnittswerte ohne Pausen. Besser genügend Zeit für Rast und Unvorhergesehenes einplanen. Wandern Kinder und ältere Personen mit, einen Extra-Puffer einkalkulieren.
     
  • Ausweichmöglichkeiten: Alternative Wege prüfen, um schwere Passagen zu umgehen und die Tour bei Müdigkeit oder Wetterumschwung abzukürzen.
     
  • An- und Rückreise: Weisst du, wann das erste Postauto hinauf- und die letzte Seilbahn ins Tal hinunterfährt? Weisst du, wann die Sonne untergeht? Starte insbesondere längere und hochgelegene Wanderungen so früh wie möglich.
     
  • Hüttenbesuche: Willst du in den Bergen essen oder übernachten? Überprüfe den genauen Standort der Hütte, ob sie bewirtschaftet ist und wann sie schliesst und öffnet. Schlafplätze reservieren ist ein Muss – und wer sie bei Nichtbenützung wieder absagt, tut anderen einen Gefallen.

Mein Weg, das Wetter und ich

  • Körperliche Verfassung und Fähigkeiten: Bist du zurzeit körperlich fit, trittsicher und schwindelfrei? Ist es die erste Wanderung des Jahres? Warst du kürzlich krank oder bist du gestresst? Welche Tour wird der konditionell und technisch schwächsten Person der Gruppe gerecht?
     
  • Wanderwegkategorie: Verläuft die Route auf einem Wanderweg, Bergwanderweg oder gar Alpinwanderweg? Jede der drei Wanderwegkategorien stellt andere Anforderungen.
     
  • Weitere Anforderungen: Informiere dich über Faktoren wie exponierte Stellen, steile Passagen, Versorgungsmöglichkeiten, Höhe über Meer etc.
     
  • Wegverhältnisse: Hat es geregnet, können Wege stellenweise selbst mehrere Tage danach noch nass und rutschig sein. Das macht exponierte Stellen besonders gefährlich. Auch liegt im Frühsommer in mittleren Lagen oft noch Schnee. Über die aktuellen Verhältnisse erfährst du mehr bei Hüttenwarten, an Seilbahnstationen, über Webcams oder auf Nutzerportalen.
     
  • Lokale Wetterprognosen: Das Wetter am Berg und dessen Entwicklung zu prüfen, lohnt sich allemal – auch wenn im Tal noch die Sonne scheint. Nutze entsprechende Websites und Apps.
     
  • Gewitterrisiko: Wer trotz Gewitterrisiko zur Wanderung aufbricht, tut dies am besten sehr früh, prüft mögliche Alternativen sowie Abkürzungen und behält die Wetterentwicklung genau im Auge. Wenn Unwetter nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich sind, raten wir dazu, die Wanderung zu vertagen oder höchstens eine kurze Tour zu machen.

Informiere Dritte

  • Stell dir vor, du brauchst Hilfe, aber niemand weiss, wo du bist. Informiere Bekannte über Route und Ziel – auch wenn du zu zweit oder in einer kleinen Gruppe unterwegs bist.
     
  • Nicht vergessen, dich nach der Rückkehr von der Tour zurückzumelden. Deine Kontaktperson freut sich.
     
  • Schwierige und abgelegene Touren nicht allein unternehmen.