Umsetzungsstand der Betreuung psychisch kranker Inhaftierter in den Gefängnissen Basel-Stadt

Der Regierungsrat hat den Bericht zum Umsetzungsstand des Konzepts zur Betreuung psychisch kranker Inhaftierter in den Gefängnissen Basel-Stadt veröffentlicht. Darin zieht er eine positive Bilanz. Dank dem Aufbau einer neuen Spezialstation im Untersuchungsgefängnis können psychisch kranke Insassen frühzeitig, das heisst vor einer akuten Krise, stabilisiert werden. Betroffene, das Personal und Mitgefangene werden dadurch besser betreut und entlastet.

Die medizinische Betreuung von psychisch kranken inhaftieren Menschen ist anspruchsvoll und komplex. Das Konzept zur Neuorganisation der Gesundheitsversorgung in den Basler Gefängnissen umfasste deshalb ein Massnahmenpaket mit der Zielsetzung, die Betreuung psychisch auffälliger Inhaftierter im Untersuchungsgefängnis und im Gefängnis Bässlergut zu verbessern und rückfallfördernde Effekte zu vermeiden. Betroffene, Personal und Mitgefangene sollten durch die bessere Betreuung und die örtliche Zusammenführung des Betreuungssettings in der im Oktober 2019 neu eingerichteten Spezialstation im Untersuchungsgefängnis entlastet werden.

Der Aufbau der gemäss Konzept geplanter Massnahmen ist vollumfänglich gelungen: Alle organisatorischen, baulichen, personellen sowie rechtlichen Zielvorgaben wurden erreicht. Namentlich sind dies der Ausbau der psychiatrischen Betreuung, die Anstellung von Psychiatriepflegefachpersonen sowie Gefängnisärztinnen und -ärzten, der Aufbau eines ergotherapeutischen Beschäftigungsangebots, die verstärkte Gefängnisaufsicht inklusive Ausbildung des Aufsichtspersonals sowie bauliche Anpassungen der Spezialstation und die ständige Miete eines Isolierzimmers in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel.

Nach Start des neuen Betreuungskonzeptes vor knapp einem Jahr kann somit insgesamt festgehalten werden, dass eine für die psychisch auffälligen Inhaftierten adäquate Betreuung und psychiatrische Behandlung aufgebaut werden konnte. Insassen (es handelt sich um männliche Inhaftierte) können dank dem Aufbau der neuen Spezialstation frühzeitig, das heisst vor einer akuten Krise, stabilisiert werden. Das hat weniger Krisenbewältigungssituationen zur Folge und damit einen positiven Einfluss auf das gesamte Setting im Gefängnis. Ist ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik dennoch angezeigt, gestaltet sich die Einweisung aufgrund des reservierten Isolierzimmers in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wesentlich einfacher.

Mit seiner Zustimmung zum Konzept und Ausgabenbericht «Gesundheitsversorgung in den Gefängnissen Basel-Stadt – Betreuung psychisch kranker Inhaftierter» im Februar 2019 hatte der Grosse Rat die Regierung beauftragt, im Herbst 2020 über den Umsetzungsstand zu berichten.

nach oben