Die Psychische Gesundheit in der Schwangerschaft und nach der Geburt

Sind Sie vor Kurzem Mutter oder Vater geworden, sind Sie schwanger oder haben Sie frischgebackene Eltern in Ihrem Umfeld? Vergessen Sie nicht, auch auf Ihre Psychische Gesundheit zu achten oder Ihre Bekannten daran zu erinnern!

Denn oft haben wir selbst oder unser Umfeld jedoch die Erwartung, dass es uns als frischgebackene Eltern sehr gut geht und man glücklich und dankbar ist über die Geburt des Kindes oder über die Schwangerschaft.
Gefühle wie Überforderung und Erschöpfung sind aber ganz normal mit einem Neugeborenen. Die Zeit der Schwangerschaft und nach der Geburt ist ein kritischer Moment für die Psyche von Eltern. Jede Geburt stellt das bisherige Leben auf den Kopf. Der Tagesrhythmus verändert sich, neue Aufgaben müssen bewältigt und die Rollen in der Familie neu gefunden werden. Nicht alle Neuerungen sind angenehm: Die dauernde Beanspruchung durch das Baby, die grosse Verantwortung und die schlaflosen Nächte sind belastend. Hormonelle und körperliche Veränderungen können eine Herausforderung sein. Häufig nehmen Konflikte in der Beziehung zu und schöne gemeinsame Momente werden seltener. Viele Faktoren, die die Psyche belasten, nehmen also zu, vieles was entlastend wirkt, wie etwa ausreichend Zeit für sich selbst zu haben, nimmt ab.

Bei ungefähr 15 Prozent der Mütter und 9 Prozent der Väter entwickelt sich wegen der hohen Belastung eine Depression (auch Schwangerschaftsdepression, postnatale oder postpartale Depression genannt). Das sind mögliche Merkmale einer Depression: Man fühlt sich müde, antriebslos, ohne Freude, traurig, manchmal auch gereizt oder hoffnungslos.

Diese Beschwerden können sich bei Frauen und Männern bereits während der Schwangerschaft, manchmal auch erst Monate nach der Geburt entwickeln. Depressionen kann und sollte man behandeln – je früher, desto besser. Darum ist es wichtig, dass man offen über Belastungen spricht und sich rasch Hilfe holt.

Auch wenn es Ihnen im Grossen und Ganzen gut geht, ist es sinnvoll auf die psychische Gesundheit zu achten. Dies können Sie tun, in dem Sie sich so gut es geht Zeit zu nehmen für ausreichend Erholung und für Dinge, die Ihnen guttun. Es kann auch helfen, mit vertrauten Menschen darüber zu sprechen wie Sie sich fühlen und bei Bedarf Unterstützung zu holen, beispielsweise bei Ihrer Hebamme oder bei der Elternberatung.

Weitere Informationen und Unterstützungsangebote zu postpartaler Depression finden Sie im Rahmen der Kampagne «Elternglück?! Dinge, die dir niemand sagt» der beiden Basel: gesundheit.bs.ch/postpartaledepression