Gesunde Entwicklung von Kleinkindern

Mehr ist mehr!

Kinder brauchen Bewegung. Und emotionale Nähe. Und Zeit. Und von all dem ganz viel und dies schon von Beginn weg.

Mehr Bewegung: Kleinkinder sind oft wie kleine Gummibälle. Sie brauchen Bewegung, Bewegung und Bewegung. Ja, manchmal mehr als uns lieb ist. Aber sie brauchen sie wirklich. Man sollte es ihnen, so gut es geht, ermöglichen, indem man mit ihnen rausgeht.

Mehr emotionale Nähe: Keiner hat mehr Interesse an Ihren Kindern als Sie als Eltern. Niemand ist für Ihre Kinder so wichtig wie Sie. Manchmal vergisst man das ein bisschen im Alltag. Kinder brauchen emotionale Nähe, damit sie sich gesund entwickeln können. Man sollte also keinen Tag verstreichen lassen, wo man mit den Kindern nicht aufmerksam geredet hat, zusammen gelacht oder getobt hat.

Mehr Zeit: Für Kleinkinder ist die Welt noch ganz neu und aufregend, es gibt viel zu entdecken und zu lernen. All dieses Entdecken und Lernen ist eine Vorbereitung auf später, zunächst auf den Kindergarten und dann auf die Schule, aber auch auf das ganze Leben. Je mehr Möglichkeiten die Kinder im Alltag haben, Dinge zu entdecken (in der Natur, bei einer Baustelle, im Supermarkt, auf dem Spielplatz…), umso besser. Sie Lernen dadurch, sich und die Welt zu verstehen. Nur, dafür braucht es Zeit, von der wir als Eltern ja so oft zu wenig haben. Aber vielleicht kann man sich das Vornehmen, immer mal wieder zu schauen, wo steht (bildlich und wörtlich) das Kind, und wo kann ich mein eigenes Pensum kurz zurückfahren und pausieren, um mit ihm die Welt immer wieder aufs Neue zu entdecken. Und plötzlich merkt man, dieses Pausieren, dieses Schauen und Ausprobieren, das tut nicht nur den Kindern gut.

Weniger ist mehr!

Und von anderen Sachen brauchen Sie möglichst wenig.

Sie wissen bestimmt schon, was gemeint ist! Ja, tatsächlich, weniger Süsses, aber auch weniger Bildschirmzeit und weniger «Taktung».

Weniger Süsses: ist wahrscheinlich selbsterklärend. Damit sind auch Süssgetränke und Snacks gemeint, die viel Zucker enthalten (Chips und Co.).

Weniger Bildschirmzeit: Je älter Kinder sind, wenn sie anfangen, Videos o.Ä. zu schauen, umso besser. Im Kleinkindalter, wo das Gehirn noch so plastisch ist, sollte weitestgehend darauf verzichtet werden.

Weniger Taktung: Viele Kinder heutzutage müssen von klein auf ganz schön «funktionieren». Sie werden früh geweckt, um dann in die Kita gebracht zu werden und müssen sich dann meist dem Rhythmus anderer anpassen. Es tut den Kindern gut, wenn man das reflektiert und überlegt, wo man das Kind auch einfach mal «frei lassen» kann. Also, wo kann es einfach mal frei spielen und sich entfalten oder, wo kann es zu sich kommen, ohne fremdgesteuerte Anregung? Kinder brauchen freies Spiel, gerade Kleinkinder, und das Gefühl, selbst Dinge in die Hand zu nehmen. Diesbezüglich sind sie gar nicht anders als wir Erwachsene; auch wir möchten nicht die ganze Zeit fremdgesteuert werden.