Personenzentrierte Gesundheitsversorgung

Was bedeutet Personenzentrierte Gesundheitsversorgung?

Von verschiedenen medizinischen Berufsgruppen wurden Konzepte entwickelt, welche die Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen stärker ins Zentrum der Behandlung rücken sollen. Denn unter Berücksichtigung der persönlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Betroffenen wird eine Behandlung wirksamer und unterstützender. Dadurch steigen die Motivation und die Mitarbeit der Patientinnen und Patienten, aber auch die der Fachpersonen, was zu besseren Behandlungsresultaten führen kann.

Was machen medizinische Fachpersonen anders, die nach einem personenzentrierten Konzept arbeiten?

Das umfassende Konzept der personenzentrierten Versorgung vermittelt, dass Patientinnen und Patienten als individuelle Person immer mit ihrem Umfeld betrachtet und Entscheidungen nach Möglichkeit gemeinsam im grösseren Behandlungsteam und mit pflegenden Angehörigen getroffen werden sollen. Die verschiedenen Dimensionen der Persönlichkeit (psychologische, soziokulturelle, entwicklungsbedingte und spirituelle) werden dabei berücksichtigt. Insofern geht das personenzentrierte Konzept deutlich über die Patientenzentrierung hinaus: alle Betroffenen und die gesamte Gesundheitseinrichtung sind beteiligt.

Was kann ich als betroffene Person selbst im Behandlungsprozess beitragen? Und welche Rolle können meine Angehörigen wahrnehmen?

  • Äussern Sie Ihre Bedürfnisse als Patientin oder Patient
    Je besser Ihre Bedürfnisse bekannt sind, umso passgenauer können diese auch berücksichtigt werden.
     
  • Nehmen Sie zu fachlichen Ausführungen Stellung
    … und fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas nicht verständlich ist. So kann ein Gespräch entstehen, in welchem auf Ihre persönlichen Vorstellungen eingegangen wird.
     
  • Bringen Sie Ihr Wissen als Angehörige aktiv mit ein
    Als Angehörige wissen Sie oft besser über die Gesamtsituation, aber auch über Einzelheiten wie persönliche Vorlieben und Fähigkeiten der betroffenen Person Bescheid. Dies sind nützliche Informationen! Auch Ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen als Angehörige spielen eine Rolle, um gute Behandlungswege zu finden.
     
  • Nehmen Sie Kontakt zu Peers auf
    Als Peers bezeichnet man «Experten aus Erfahrung», die schon länger mit einer Erkrankung leben und oft eine Schulung zur Begleitung von Betroffenen gemacht haben. Sie finden diese Peers über Selbsthilfegruppen, Patientenvereinigungen, Gesundheitsligen (wie z.B. die Lungenliga) und Spitäler, insbesondere im psychiatrischen Bereich.