Resilienz in der frühen Kindheit

Was ist Resilienz?

Der Begriff Resilienz stammt vom lateinischen «resilire», was «zurückspringen / abprallen» bedeutet. Resilienz beschreibt die Widerstandskraft eines Menschen im Umgang mit Krisen. Es ist die Fähigkeit, sich inmitten von Herausforderungen zurechtzufinden und daran zu wachsen. Dabei entwickeln sich sogenannte Resilienzressourcen, sprich: Kompetenzen, Fähigkeiten und Strategien. Vor allem Kinder können in der Förderung von Resilienzressourcen gestärkt werden. Resilienz ist kein angeborenes, stabiles Persönlichkeitsmerkmal, sondern ein dynamischer Prozess zwischen Mensch und Umwelt.

Wie fördere ich die Resilienzressourcen meines Kindes?

Folgende Punkte können helfen, dass ein Kind Resilienz erwerben und/oder weiterentwickeln kann:

  • Anerkennung: Jedes Kind möchte von seinen Eltern als Individuum wahrgenommen werden. Anerkennung bedeutet dabei das Kind so anzunehmen, wertzuschätzen und zu respektieren, wie es ist. Fühlt sich das Kind von seinen Bezugspersonen bedingungslos geachtet und akzeptiert, erzeugt das Sicherheit und Wohlbefinden.
     
  • Vorbilder: Kinder lernen Verhaltensweisen, indem sie beobachten und nachahmen. Bestimmte Haltungen, wie beispielsweise Gelassenheit, Hoffnung, Optimismus und Humor, vorzuleben, stärken die Ressourcen von Kindern.
     
  • Kommunikation: Konstruktive Kommunikation (verbale und nonverbale) ist für eine gute Beziehung essentiell. Kongruentes Gesprächsverhalten (Tonfall, Mimik und Gestik stimmen mit der Aussage überein) sowie eine offene Gesprächsbasis (aktiv zuhören, Blickkontakt) fallen ebenfalls darunter.
     
  • Bezugsperson: Eine stabile Bezugsperson ist eine erwachsene Person, die dem Kind über einen längeren Zeitraum eine enge, wertschätzende und sichere Beziehung bietet.
     
  • Entscheidungen: ein Kind soll seinem Alter entsprechend mitbestimmen und bei Entscheidungen mitreden können. Somit lernt es zum einen, seine Interessen zu äussern und eigenständig zu argumentieren, zum anderen fühlt es sich wertgeschätzt und ernst genommen.
     
  • Selbstwirksamkeit: Bezeichnet die Überzeugung eines Kindes, bei der Bewältigung von schwierigen Situationen seinen Fähigkeiten vertrauen zu können. Die eigenen Stärken des Kindes sollen hervorgehoben werden. Wenn dem Kind bewusst ist, dass es Talente hat, entwickelt es ein gesundes Selbstvertrauen.