Tipps zur Mediennutzung von Kindern bis 4 Jahren

Bildschirmmedien wie Smartphones und Tablets sind nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Klar, kommen auch die ganz Kleinen bereits mit ihnen in den Kontakt. Nicht zu unterschätzen ist jedoch, welche Auswirkungen diese Geräte auf die Entwicklung von Babys und Kleinkinder haben.

Gerade im Alter von 0-4 Jahren entstehen nämlich ein Grossteil unserer synaptischer Verbindungen im Gehirn. Kinder sind in dieser Phase sehr sensitiv auf Umwelteinflüsse. Studien zeigen, dass sich ein übermässiger Konsum von Videos, Handy-Spielen etc. negativ auf die kognitive und sprachliche Entwicklung, auf das Schlaf- und das Essverhalten von Babys und Kleinkinder auswirken.

Wie kann man als Elternteil oder Bezugspersonen Kleinkinder also an einen vernünftigen Umgang mit Bildschirmmedien heranführen? Im Folgenden finden Sie unsere wichtigsten Tipps:

  • Ihr Kind braucht reale Erfahrungen: Das Stapeln von Bauklötzen, das Beobachten eines Schmetterlings oder auch das Streiten mit anderen Kindern ist sehr wichtig für das Lernen. Auch die beste App kann reale Erlebnisse nicht ersetzen.
  • Schaffen Sie medienfreie Zeiten: Kleine Kinder erleben täglich viel Neues und brauchen Pausen, um die Eindrücke zu verarbeiten. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind regelmässig zur Ruhe kommen kann.
  • Bei Kindern bis 3 Jahren sollten Sie auf den Konsum von Bildschirmmedien verzichten. Bei Kindern zwischen 4 - 6 Jahren soll der Konsum eine Ausnahme bleiben, also nicht jeden Tag erfolgen und weniger als 30 Minuten dauern.
  • Seien Sie ein Vorbild: Kinder orientieren sich stark an ihren Bezugspersonen (Eltern, Grosseltern, Babysitter etc.). Achten Sie daher auf Ihren eigenen Medienkonsum und seien Sie ein gutes Vorbild. Je weniger Sie Ihr Handy in der Nähe von Kindern nutzen, desto besser.
  • Schenken Sie Zuwendung und Aufmerksamkeit: Gerade in den ersten Jahren ist eine stabile Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind besonders wichtig. Sie ist die Grundlage für starke, gesunde und glückliche Kinder. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind und freuen Sie sich gemeinsam über Fortschritte.
  • Ihr Kind braucht Bewegung: Ermöglichen Sie Ihrem Kind viel Raum für fantasievolles, freies Spielen und Toben. Kleinkinder sollen sich mind. 3 Stunden pro Tag bewegen. Gehen Sie mit Ihrem Kind täglich an die frische Luft.
  • Fördern Sie einen bildschirmfreien Alltag: Setzen Sie die Mediennutzung nicht als Belohnung oder als Bestrafung ein. Das wertet diese nur zusätzlich auf. Es kann verlockend sein, sich einen Moment Ruhe zu verschaffen, während das Kind vor dem Bildschirm ist. Greifen Sie jedoch nur in Ausnahmefällen auf diese Strategie zurück.
  • Wählen Sie Medien in Ihrer Muttersprache: Medien können kleine Kinder beim Erlernen der Sprache beeinflussen. Hören Kinder zu viele verschiedene Sprachen, kann dies dazu führen, dass sie ihre Muttersprache wenig oder gar nicht sprechen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur Medien in den Sprachen konsumiert, die in seinem Umfeld gesprochen werden.
  • Verwenden Sie altersgerechte Medien: Altersgerechte Bilderbücher, Hörbücher oder Musik eignen sich am besten, um Kleinkinder an Medien zu gewöhnen. Beachten Sie die Altersfreigabe von Apps, Videos oder Filmen und hinterfragen Sie diese kritisch. Achten Sie darauf, dass die Medien keine Werbung enthalten.
  • Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung: Lassen Sie Ihr Kind nicht allein vor dem Bildschirm. Beobachten Sie seine Signale: wirkt das Kind angestrengt, unkonzentriert, nervös oder abgelenkt, ist dies ein Zeichen auszuschalten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Erlebte.

Alle Tipps finden Sie auch auf unserem bestellbaren Flyer «Tablet, Handy & Co»