Zwischen Beziehung und Einsamkeit

Bistro Sitaution, zwei Personen sitzen zusammen am Tisch und plaudern. Eine Person sitzt alleine.

Oktober 2019: Zwischen Beziehung und Einsamkeit

Wie wichtig sind Beziehungen zu Mitmenschen für unsere Gesundheit? Wie wirken sie sich auf unser Wohlbefinden aus? Kann Einsamkeit krank machen oder sogar das Leben verkürzen?

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir stehen praktisch unser ganzes Leben in breiten Beziehungsnetzwerken, sei es am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder in der eigenen Familie. Aus dem sozialen Kontakt erwächst ihm Trost, Identität, Vertrauen, Wertschätzung, Wissen und praktische Hilfe. Von Geburt an sind Menschen eingebunden in mehr oder weniger dauerhafte soziale Beziehungen. Über die Lebensspanne verändern sich die Grösse und die Zusammensetzung des sozialen Netzes, aber das Bedürfnis nach sozialem Kontakt bleibt lebenslang erhalten.

Trotzdem fühlen sich viele Menschen in der Schweiz einsam. Sozialer Ausschluss, Isolation und Einsamkeit gefährden die Entwicklung, das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen.

Haben Sie gewusst, dass das gesundheitliche Risiko einer sozial isolierten Person, frühzeitig zu sterben, vergleichbar ist  mit dem Risiko eines Rauchers, an Lungenkrebs zu sterben?

Menschen, die sich gut eingebunden fühlen und ausreichend Unterstützung erhalten, leben länger und sind sowohl körperlich wie auch psychisch gesünder als Menschen, welche unter sozialer Isolation leiden. Zusätzlich sinkt das Risiko an Herzkreislauf-Erkrankungen, an Depressionen, Krebs oder an Diabetes Typ II zu erkranken.

So knüpfen Sie neue Kontakte

  • Fragen Sie, wie es Ihrem Gegenüber geht - „Wie geht’s dir?“ ist bereits ein guter Anfang.
  • Hören Sie aktiv zu, was Ihr Gegenüber erzählt.
  • Gehen Sie dahin, wo andere Menschen sind.
  • Bieten Sie Menschen Kontakt an - oft trifft man andere Menschen, die genauso einsam sind wie man selbst und keiner traut sich, den ersten Schritt zu machen.
  • Akzeptieren Sie Ihre Mitmenschen so, wie sie sind.

Aktionstage Psychische Gesundheit 2019

Soziale Kontakte und Beziehungen sind vielschichtig und können komplex sein. Neben Freundschaften und klassischen Mann-Frau-Beziehungen gibt es zahlreiche Varianten. Und neben Beziehungen zu Mitmenschen darf die Beziehung zu sich selbst nicht vergessen werden.

Bei den diesjährigen Aktionstagen Psychische Gesundheit drehte sich alles um das Thema Beziehungen in den verschiedensten Erscheinungsformen und Ausprägungen und bot Interessierten, Angehörigen, Betroffenen und Fachpersonen eine interaktive Plattform für einen offenen Austausch. Neben Filmvorführungen, Vorträgen, Diskussionen standen auch Workshops, eine Stadtführung, eine Kunstbetrachtung sowie eine Lesung auf dem Programm.

 

Quelle: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium 2019