Halsschmerzen

Januar 2014

Oh jemine – der Hals tut weh!

Der Hals fängt an zu kratzen, das Schlucken fällt immer schwerer und plötzlich wird eins der natürlichsten Dinge der Welt zur Qual...

Schlucken ist ein sehr komplexer Ablauf unseres Körpers, bei dem wir ca. 50 verschiedene Muskelgruppen beanspruchen. Wie das Atmen gehört Schlucken zu einem der häufigsten lebensnotwendigen Bewegungen, die wir täglich bis zu 2000 Mal unbewusst durchführen. Anders sieht es bei Halsschmerzgeplagten aus, wenn sich plötzlich jedes Schlucken so anfühlt, als würde man ein brennendes Nadelkissen hinunterwürgen...

Viren als Hauptverursacher

Etwa 90% der Racheninfektionen werden durch virale Erreger wie z.B. Rhinoviren ausgelöst, weshalb Antibiotika wirkungslos sind. Ist die Mundschleimhaut gut durchblutet, ausreichend befeuchtet und das Immunsystem gestärkt, kann die körpereigene Abwehr so manchen Viren Kontra bieten. Ist man allerdings schon leicht angeschlagen, bieten trockene Schleimhäute einen optimalen Nährboden für Viren. Erst wenn auf der angegriffenen Schleimhaut zusätzlich noch eine bakterielle Infektion entsteht (Superinfektion), kann eine antibiotische Therapie sinnvoll sein.

Halsschmerzen richtig vorbeugen

Bei dem ständigen Wechsel im Winter zwischen trockener und warmer Luft in den Räumen und der kalten, feuchten Luft draussen ist reichliches Trinken unabdingbar. Durch regelmässige Befeuchtung schützt man die Schleimhäute vor Keimen. Optimal sind ungesüsste Tees wie z.B. Kamille oder Salbei, die desinfizierend und beruhigend wirken. Auch regen zuckerfreie Lutschbonbons oder Bronchialpastillen den Speichelfluss an und tragen zur Befeuchtung der Rachenschleimhaut bei.

Durch eine ausgewogene Ernährung bekommt der Körper alle wichtigen Vitamine und Spurenelemente, die er benötigt. Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C sind nur in Ausnahmefällen nötig, z.B. wenn eine ausgewogene Ernährung nicht möglich ist oder wenn man Extremsportarten betreibt.

Frische Luft und Sonnenlicht machen gute Laune, härten ab und stärken das Immunsystem - auch an bewölkten Tagen! Schon 30 Minuten Velo fahren oder Spazieren gehen pro Tag genügen. Ebenso steigern regelmässige Wechselduschen, Saunabesuche und warme Fussbäder die körpereigene Abwehr.

Und falls es Sie dann doch erwischt

  • Legen Sie sich ins Bett und gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe. Schlaf ist die beste Medizin!
  • Ein heisses Glas Tee mit Honig befeuchtet und beruhigt die Schleimhäute und wirkt antibakteriell.
  • Halten Sie Ihren Hals mithilfe eines Schals warm, denn Wärme mögen Viren gar nicht.
  • Gurgeln mit Salzwasser hat eine desinfizierende, schleimhautabschwellende und schmerzlindernde Wirkung. Lösen Sie hierzu einen Teelöffel Salz in einem viertel Liter warmen Wasser.

Medikamentöse Therapie

  • Es gibt verschiedene rezeptfrei erhältliche Sprays, Gurgellösungen und Lutschtabletten wie z.B. pflanzliche Präparate mit Gewürznelken, Salbei und Menthol, die einen schmerzbetäubenden Effekt haben. Lassen Sie sich hierzu in der Apotheke beraten.
  • Zusätzlich gibt es antibakterielle und antiseptisch wirkende Substanzen, die bei frühzeitigem Einsatz zwar nicht die Dauer des bestehenden Infekts verkürzen, jedoch einer zusätzlichen bakteriellen Infektion wie z.B. einer Streptokokken-Angina vorbeugen können.
  • Schmerzlindernde und antibakterielle Substanzen sind auch als Kombipräparate erhältlich.
  • Eine Antibiotikatherapie ist nur bei einem ausgeprägten bakteriellen Infekt indiziert.

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