Psychiatrische Versorgung, Traumatisierung

Bild Psychiatrische Versorgung_Asylbereich

Menschen, die Krieg, Folter, Flucht oder einen schwierigen Aufnahmeprozess im Gastland erlebt haben, benötigen besondere Unterstützung. Viele leiden unter Traumatisierungen, die für die Betroffenen selber eine grosse Belastung sind.

Eine Studie aus dem Jahr 2015 von SwissTPH zeigt, dass etwa 50% der Asylsuchenden eine psychiatrische Störung (meist Depressionen und/oder posttraumatische Belastungsstörungen) aufweisen. Prävention und Früherkennung sowie eine zielgruppengemässe und möglichst frühe Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration der betroffenen Menschen und beugt Chronifizierungen und damit Folgekosten vor.

Im Artikel „Traumatisierte Flüchtlinge und Folteropfer in der Hausarztpraxis“ finden Sie eine gute Übersicht zum Thema. Der Artikel "Beitrag der transkulturellen Psychiatrie in der medizinischen Grundversorgung" konzentriert sich auf das transkulturelle psychiatrische Vorgehen von Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern, denen aufgrund ihrer Position in der ersten Reihe des Gesundheitssystems eine entscheidende Rolle bei der Erfassung und frühzeitigen Behandlung psychischer Störungen bei Migrantinnen und Migranten sowie nötigenfalls bei der Erleichterung des Zugangs zu psychiatrischer Betreuung zukommt.

Die Vulnerabilität kann mit dem Fragebogen PROTECT erfasst werden.
Für Kinder bietet die Webseite KidTrauma ein hilfreiches Screeninginstrument.

Hilfestellungen finden Sie zudem im Ratgeber "Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind?" (in fünf Sprachen erhältlich).

Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in der Broschüre „Wenn das Vergessen nicht gelingt“ des SRK, erhältlich in zehn verschiedenen Sprachen.

Informationen für Fachpersonen und Meditationsübungen in verschiedenen Sprachen als Selbsthilfe finden Sie bei www.refugee-trauma.help.

Bei Verdacht auf eine Traumatisierung

Das Ambulatorium der UPK an der Kornhausgasse 7 bietet entsprechende Abklärungen an (nach Voranmeldung auch dolmetschergestützt). Es hat mehrere psychologische Verhaltenstherapeutinnen/Verhaltenstherapeuten und Ärztinnen/Ärzte, die in einer verhaltenstherapeutischen Traumabehandlungsmethode, der sog. Narrativen Expositionstherapie (NET) ausgebildet sind. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen nach ihren kapazitiven Möglichkeiten für eine spezifische Therapie zur Verfügung.

Ein ambulantes Therapieangebot für traumatisierte Menschen stellt das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK in Bern zur Verfügung.

Weitere erfahrene Trauma-Therapeutinnen und Therapeuten finden Sie in der Therapeuten-Liste vom TriRegio Netzwerk Psychotraumatologie.