Mpox (Affenpocken)
Aktuelle Situation
Aktuell wird eine Häufung von Mpox (Affenpocken-) -infektionen in Europa und Nordamerika festgestellt. Mpox ist eine virale Infektionskrankheit, die durch ein Orthopoxvirus verursacht wird. Beim Menschen weist das klinische Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit Pocken (Variola) auf, wobei eine Mpox-Infektion generell milder verläuft.
Weitere aktuelle Informationen zur Situation und Lageeinschätzung finden Sie auf den Seiten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG):
Meldung
Mpox (Affenpocken) sind meldepflichtig. Bestätigte Fälle müssen innerhalb von 24h Stunden mittels "Formular zum klinischen Befund Affenpocken" an den kantosärztlichen Dienst gemeldet werden. Verdachtsfälle müssen nicht mehr gemeldet werden.
Die Meldung an den kantonsärztlichen Dienst (KÄD) erfolgt über folgenden Kontakt:
- per Mail an epi-bs@hin.ch
- Bei Rückfragen können Sie sich Mo-Fr (08:00-17:00Uhr) an folgende Nummer wenden: 061 267 01 90
Ausführliche Informationen zum Vorgehen und zur Meldung finden Sie auf der Website des BAG:
Affenpockenvirus: Informationen für Gesundheitsfachpersonen (admin.ch)
Woher kommt Mpox (Affenpocken)?
Mpox verursacht gelegentlich auf dem afrikanischen Kontinent Ausbrüche. Die Infektionserkrankung wird von Tieren (vermutlich Nagetiere) auf den Menschen übertragen (Zoonose). Seit Anfang Mai 2022 wurde erstmals eine Häufung von Mpox in mehreren Ländern in Europa und auch in Nordamerika festgestellt. Die Übertragung fand wahrscheinlich von Mensch zu Mensch statt und nicht alle Betroffenen haben eine Reiseanamnese in einem Risikogebiet (West und Zentralafrika).
Wie wird Mpox (Affenpocken) übertragen?
Das Mpox-Virus befällt verschiedene Nagetierarten als Wirtstiere, als Fehlwirt auch Affen und Menschen. Eine Übertragung durch Tier auf den Mensch kann zum Beispiel durch einen Biss durch infizierte Tiere, durch Essen von nicht vollständig gekochtem Fleisch oder durch engen Kontakt mit solchen Tieren geschehen.
Beim aktuellen Ausbruch stehen Übertragungen von Mensch zu Mensch im Vordergrund. Dabei kann die Übertragung durch engen Kontakt einer infizierten Person erfolgen über:
- Haut und Schleimhäute (zum Beispiel Auge, Nase, Mund, Geschlechtsorgane)
- Hautverletzungen (infiziertes Sekret oder Blut),
- kürzlich kontaminierte Gegenstände (zum Beispiel Bettwäsche, Handtücher, Kleider, Hygieneartikel, Türgriffe) oder
- Atemwegssekrete oder grosse Atemwegströpfchen,
Sexueller Kontakte mit einer erkrankten Person können die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch erhöhen. Es scheint, dass momentan insbesondere (aber nicht ausschliesslich) Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), ein erhöhtes Risiko einer Ansteckung haben.
Es ist derzeit nicht gesichert, ob Mpox auch durch Sperma oder Vaginalsekret verbreitet werden können. Gesichert ist jedoch, dass das Virus durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt auch während sexueller Aktivitäten übertragen werden kann. Die Übertragungswege beim aktuellen Ausbruch werden wissenschaftlich untersucht.
Welche Beschwerden verursacht Mpox (Affenpocken)?
Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Typischerweise entwickelt sich ein Ausschlag mit Bläschen oder Pusteln (ähnliche wie Pocken). Die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung beträgt in der Regel 5 bis 21 Tage.
Die Krankheit verläuft in der Regel mild. Die meisten Betroffenen erholen sich innerhalb weniger Wochen. Immungeschwächte Personen sowie Säuglinge, Kinder, junge Erwachsene, schwangere Frauen und Menschen im Alter scheinen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf zu haben.
Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Fälle von Mpox ähnlich wie einige sexuell übertragbare Infektionen, z. B. Herpes, aussehen und mit anderen Diagnosen verwechselt werden können.
Behandlung und Impfung
Die Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch. In schweren Fällen kann nach fachlicher Beratung eine antivirale Therapie (Tecovirimat) verabreicht werden.
Es gibt keinen spezifischen Impfstoff gegen Mpox. Die Pockenimpfstoffe der ersten und zweiten Generation, die im Rahmen des Programms zur Ausrottung der Pocken – in der Schweiz bis 1972 – verabreicht wurden, verleihen einen wirksamen Schutz. Ein Pockenimpfstoff der dritten Generation (MVA-BN/Imvanex) wurde in Europa für die Immunisierung gegen Pocken bei Erwachsenen zugelassen. Dieser bietet auch einen guten Schutz gegen Mpox. Der Impfstoff gegen MPOX der Firma Bavarian Nordic ist jetzt in der Schweiz verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Mpox Impfung.